Ratgeber: Krankenzusatzversicherung
Ist eine Krankenzusatzversicherung sinnvoll oder nicht?
Eine gesunde Form der Skepsis ist immer gut, wenn es ums Geld geht. Daher ist es auch nur verständlich, dass sich viele Verbraucher kritisch mit der Frage auseinandersetzen, ob eine Krankenzusatzversicherung sinnvoll ist oder nicht. Im Folgenden sollen die häufigsten Fragen rund ums Thema beantwortet werden.
Wer heute zum Arzt geht, muss damit rechnen, einige Leistungen aus eigener Tasche begleichen zu müssen. Alternativ übernimmt eine Krankenzusatzversicherung die Kosten.
Warum ist es überhaupt nötig, eine Krankenzusatzversicherung abzuschließen, es gibt es doch die gesetzliche Form der Krankenversicherung?
Die Krankenzusatzversicherung kann ein Stück weit als Sachversicherung dienen, denn sie ermöglicht es zum Beispiel, Zuschüsse zu bekommen, wenn Zähne ersetzt werden müssen oder eine Hörschädigung vorliegt. Das zweite Gesicht der Krankenzusatzversicherung ist das Leistungsportfolio. Denn wer eine Krankenzusatzversicherung abschließt, kann – je nach Leistungsverzeichnis – auch Angebote wahrnehmen, die sonst für Privatversicherte reserviert sind. Hierunter fällt beispielsweise die Chefarzt-Behandlung, aber auch die Behandlung durch einen Heilpraktiker.
Warum gehen die Angebote zur Krankenzusatzversicherung häufig von der gesetzlichen Krankenversicherung aus?
Dieses Phänomen lässt sich mit dem Wort „Service“ wohl am schnellsten erklären. Krankenversicherungen möchten ihren Kunden einen Service bieten. Deswegen pflegen sie Kooperationen mit privaten Versicherern und können so Angebote formulieren. Diese sind häufig sogar günstiger, aber eben auch fest mit der gesetzlichen Krankenversicherung verbunden.
Welche Optionen der Krankenzusatzversicherung gibt es eigentlich?
Die Bandbreite an verschiedenen Versicherungen ist mittlerweile extrem groß geworden. Für Verbraucher ist das Fluch und Segen zugleich, denn die Spezifizierungen ermöglichen den Abschluss einer passgenauen Versicherung. Allerdings ist es nötig, sich im Vorfeld genau zu informieren, welche Möglichkeiten sich anbieten. Einen Überblick bieten Vergleichsseiten wie http://www.krankenzusatzversicherung.de.
Gibt es spezielle Versicherungen für einen Krankenhausaufenthalt?
Ja, die gibt es. Die folgende Tabelle zeigt, welche unterschiedlichen Optionen es hierbei gibt.
Versicherungsart |
Grund für einen Versicherungsabschluss |
Verbrauchertipp |
Krankenhauszusatz-versicherung |
Die Grundversorgung, die mit der gesetzlichen Versicherung abgedeckt ist, sieht vor, dass das nächstgelegene Krankenhaus gewählt wird, und dass der Patient in einem Mehrbettzimmer untergebracht wird. Wer eine Krankenhauszusatzversicherung hat, hat hier mehrere Wahlmöglichkeiten. |
Wichtig ist ein Blick in den Vertrag. Hier steht geschrieben, welchen Anteil der Chefarzt-Behandlung die Versicherung übernimmt, und ob die Behandlung in einer Privatklinik inkludiert ist. |
Krankenhaustagegeld-versicherung |
Diese Versicherung bezahlt pro Krankenhaustag einen vereinbarten Betrag. |
Achtung: Manchmal ist dieser Krankenhausbonus daran gekoppelt, ob Sonderleistungen in Anspruch genommen werden oder nicht. |
Krankentagegeld-versicherung |
Die Krankentagegeldversicherung kommt für den Differenzbetrag auf, der das Krankengeld vom Nettogehalt unterscheidet. Hintergrund ist, dass das Gehalt nur sechs Wochen vom Arbeitgeber bezahlt wird und das Krankengeld der Krankenkasse nur 70 Prozent des Bruttoeinkommens beträgt. |
Der Höchstbetrag liegt bei 90 Prozent und wird in Abhängigkeit vom Nettogehalt berechnet. Diese Form ist besonders für Freiberufler und Selbstständige geeignet. |
Welche Spezialformen der Krankenzusatzversicherung werden angeboten und für welche Krankheiten kommen diese überhaupt in Frage?
Die vier Hauptbereiche, die am häufigsten im Rahmen einer Krankenhauszusatzversicherung abgedeckt werden, sind diese:
Im Alter schwindet die Sehkraft. Wer sich hierfür finanzielle Unterstützung sichern will, nutzt eine Brillenversicherung.
Auf welche Details muss beim Abschluss Krankenzusatzversicherung geachtet werden?
Die Verbraucherzentrale hat unter www.verbraucherzentrale.de einen kleinen Ratgeber erstellt, der darüber Auskunft gibt, welche Parameter einer Versicherung für Kunden wichtig sind. Zu den wichtigsten Details, auf die ein präziser Blick geworfen werden muss, gehören diese Punkte: Selbst, wenn die gesetzliche Krankenkasse über ein Angebot informiert, ist doch der private Versicherer Vertragspartner. Deswegen sollten sich Verbraucher detailliert über diesen informieren (und nicht blindlings der gesetzlichen Krankenversicherung vertrauen). Allerdings gilt auch: In der engen Bindung von gesetzlicher und Zusatzversicherung liegt das Sparpotential, das schnell zehn Prozent ausmachen kann.Eine Gesundheitsprüfung ist in aller Regel Pflicht, um in der Krankenzusatzversicherung aufgenommen zu werden.
Je nach Versicherer gehört dazu nicht nur die Angabe valider Daten, sondern auch der Check beim Arzt. Eine Ablehnung aufgrund des Gesundheitszustandes ist grundsätzlich möglich. In der Praxis üblicher sind allerdings höhere Versicherungsbeiträge (vor allem auch für Ältere). Ein wichtiges Detail des Vertragswerks sind Wartezeiten. Meist tritt erst drei Monate nach Vertragsstart die Leistungsbereitschaft der Versicherung ein. Bei der Krankenhausversicherung kann diese Zeitspanne sogar acht Monate betragen. Auch, was genau versichert ist, sollte bei Vertragsabschluss mehr als nur einen flüchtigen Blick wert sein.
Für Rollstuhl, Stock und andere Gehhilfen kommt die Hilfsmittel-Versicherung auf.
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