Irrtum und Heuchelei der Pflanzenesser: Das Gift der Soja
Vegetaristen schwören auf Sojaprodukte und lehnen Fleischkonsum rigoros ab. Tiere dürfen nach ihrer Weltanschauung nicht, Pflanzen hingegen jederzeit getötet und gegessen werden. Doch diese Einseitigkeit ist nicht nur heuchlerisch, weil sie dazu führt, bedenkenlos jedes pflanzliche Leben auszulöschen - sogar Blumen und pflanzliche Embryonen (Sprossen) werden von Vegetaristen zerbissen und verzehrt. Der Vegetarismus ist auch ein einziger großer Irrtum.
Von Arnulf H Clarenbach
Der Prophet Jesaja sagte laut Bibel vorher, Gott werde einmal dafür sorgen, dass ewiger Friede herrsche, dass sogar Löwen Stroh fräßen wie Ochsen und also keine anderen Tiere mehr töteten (Jesaja 11,7). Diese Weissagung betrifft in der religiösen Vorstellungswelt der Christen die Apokalypse, die Endzeit der Welt. Doch in der Gegenwart beginnen nun auch Wissenschaftler quasi Gott zu spielen, indem sie fleischfressende Tiere zwingen, Pflanzenesser zu werden: In der industriellen Fischproduktion, der Aquakultur, versucht man Raubfische zu Vegetariern umzupolen: Forellen, Lachse oder Wolfsbarsche bekommen in Versuchen bereits Soja zu fressen, wie Pflanzenesser. Vorbei sind für sie die Schlemmerzeiten, in denen sie sich artgerecht von Insekten, von Larven oder leckeren Kleinkrebsen ernährten. Hanno Charisius berichtet in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 18. März 2013 unter dem Titel „Soja für Seezungen, Raps für Lachs“ von solchen Experimenten norwegischer und deutscher Aquakulturexperten. Sie wollen die Fische mit Pflanzenprodukten mästen, sogar mit von Pilzen aufbereiteten Holzabfällen. Eigentlich können nur orthodoxe Pflanzenesser die Fische noch davor bewahren, völlig zu Pflanzenessern umerzogen zu werden. Denn extreme Vegetaristen verzichten auf Fisch und essen die Soja lieber selbst.
Soja-Allergien breiten sich aus
In einschlägigen Kreisen orthodoxer Pflanzenesser gilt die Hülsenfrucht Soja als „eines der gesündesten Lebensmittel überhaupt“, wie beispielsweise auf der Netzseite „Sojawissen“ unreflektiert und ohne jeden wissenschaftlichen Beleg behauptet wird. In diesem Auftritt wird auch verbreitet: „Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Sojapflanze erst vor einigen Jahren ins Interesse der Öffentlichkeit kam, wird Soja bereits seit Jahrtausenden in der asiatischen Küche eingesetzt.“ Ernährungswissenschaftler Udo Pollmer widerlegt derartige Behauptungen. Der aus Büchern, Funk und Fernsehen bekannte Experte hat im Wissenschaftlichen Informationsdienst 4/2008 des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E.) „Die Soja-Story“ veröffentlicht. In einer Zusammenfassung seines Berichts heißt es unter Hinweis auf einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen: „Die Sojabohne war offenkundig zu keiner Zeit ein Grundnahrungsmittel des Menschen, sondern wurde als stickstoffbindende Hülsenfrucht primär zum Zwecke der Gründüngung eingesetzt.“ – „Für die menschliche Ernährung erfordert die Sojabohne eine gründliche Entgiftung, bzw. eine angemessene Verarbeitung.“ Zum Beispiel könne Sojamilch oder Sojaformula Säuglinge gesundheitlich gefährden. Im Februar dieses Jahres hat Pollmer außerdem einen Artikel für „Deutschlandradio“ verfasst mit dem Titel „Warum es so viele Sojaallergien gibt - Sojaeiweiß ist überall - und wird oft nicht korrekt deklariert“. Darin berichtet der Ernährungswissenschaftler, dass in Deutschland schon fast eine halbe Million Menschen an einer Sojaallergie leiden. Tendenz steigend. Es seien allerdings nicht das Öl und das Lecithin aus der Sojabohne für die Allergien verantwortlich, sondern vor allem das Eiweiß. Und dieses Sojaeiweiß sei „heute allgegenwärtig: als Analogkäse auf der Pizza, als Ei-Ersatz im Kuchen, als Milchersatz für kleine Kinder, als Pseudoleberwurst auf dem Brot, als Soja-Pudding für Milchvermeider, als Diät-Eiweißpulver für Neurotiker.“
Kreuzallergien mit Birkenpollen
Außerdem gäbe es auch Kreuzallergien. Fast alle Sojaallergiker würden auch auf Birkenpollen reagieren. Soja gelte zudem als eine Ursache von Milchallergien. Es sei also „unsinnig, mit Soja Milchallergien vorbeugen zu wollen.“ Dennoch werde dies immer wieder versucht. Eine australische Untersuchung mit 620 gesunden Säuglingen aus Allergiker-Familien habe ergeben, dass Sojaformula keine Vorteile gegenüber normaler Babymilch bringe. Im Alter von sieben Jahren sei die Allergierate immer noch die gleiche gewesen. Gewöhnlich müsse die Verwendung von Soja deklariert werden. „Aber da sollte sich lieber niemand drauf verlassen“, warnt Pollmer. Im Restaurant, beim Bäcker, am Imbissstand würden gewöhnlich geeignete Hinweise fehlen. „Gerade der Bäcker“ sei ein wichtiger Verwender von Vorprodukten, die Soja enthalten. Pollmer: „In Backmischungen ist Soja drin, damit Brötchen und Toastbrot schön weiß strahlen. Auch in Nussecken oder Müsliriegeln: Da werden die Haselnüsse erst mit Erdnüssen gestreckt und dann die Erdnüsse mit gerösteten Sojakernen. Das merkt ja keiner und ist ein paar Cent billiger.“ – Sojaallergien nähmen – und das ist nur logisch -„genauso schnell zu wie die Sojaprodukte auf dem deutschen Markt.“ Global gesehen verlaufen Sojanisierung und Allergieverbreitung aber keineswegs gleichförmig. Während nämlich Asiaten, allen voran die Chinesen, zunehmend mehr Fleisch konsumieren, kommen in der westlichen Welt immer öfter Fleisch-Ersatzstoffe auf den Teller, sogenanntes Fake-Meat. Es wird aus dem Sojaprodukt Tofu weiterverarbeitet mit Yamswurzelpulver, Bindemitteln, Emulgatoren aus Pflanzengummi und Algen. So wird versucht Fleisch- oder Fischprodukte nachzuahmen, um auf tierische Nahrung verzichten zu können.
Fische und Hunde zum Vegetarismus gezwungen
Vegetaristen nehmen die Endzeitvision Jesaijas in einer Art vorauseilendem Gehorsam vorweg. Sogar ihre Hunde werden seit Jahren gezwungen, die extreme Ernährungsweise ihrer Besitzer mitzumachen. Sie bekommen Reis, Soja, Weizeneiweiß oder mal ein Linsengericht in den Napf. Fleisch ist für den armen Vegetaristenhund passé. Und nun sind also die Fische dran. Allerdings aus Gründen des Profits. Damit sich die Aquakultur ausweiten kann und besser rechnet, sollen in den Mastanlagen billige genmanipulierte Soja oder Holzabfälle als Futter dienen. „Forellen lassen sich bereits heute komplett vegetarisch ernähren“ – mit dieser Aussage zitiert der genannte SZ-Bericht Florian Nagel, einen wissenschaftlichen Mitarbeiter der Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA) in Büsum. Andere Fische wie Steinbutt, Wolfsbarsch oder Seezunge seien anspruchsvoller. Ihnen würden noch zerkleinerte Miesmuscheln als Geschmacksgeber in die Pflanzenkost gemischt. Bei den Experimenten, fleischfressende Fische so zu manipulieren, dass sie Vegetarier werden, um nicht zu verhungern, treten allerdings Probleme von zunächst unerwarteter Seite auf: Weil Pflanzen nicht einfach gefressen werden wollen – so etwas glaubt nur der eingefleischte Vegetarist – wehren sie sich mit chemischen Substanzen gegen ihre neuen Fressfeinde aus dem nassen Element. Landtiere hätten im Laufe der Evolution gelernt, zumindest mit den Abwehrsubstanzen ihrer Hauptnahrungspflanzen umzugehen, erläutert Ulfert Focken, Experte für Aquakultur und Fischernährung am Thünen-Institut für Fischereiökologie in Ahrensburg in dem SZ-Beitrag. „Fische haben an der Koevolution von Pflanzen und Pflanzenfressern jedoch nicht teilgenommen, deshalb müssen wir das Futter für sie stark aufbereiten und es von den für sie gesundheitsschädlichen Substanzen befreien.“ Wie sich durch die Zwangsernährung von fleischfressenden räuberischen Fischen mit Pflanzenkost der Geschmack ihres Fleisches verändert, ist nicht untersucht. Auch über die allgemeine Gesundheit, die Fruchtbarkeit und Lebenserwartung der Tiere gibt es noch kaum verlässliche Daten. Allerdings hat man dem Beitrag der SZ zufolge bereits feststellen müssen, dass bei pflanzlicher „Alternativkost der Gehalt der wertvollen Omega-3-Fettsäuren im Fleisch der Tiere um etwa 30 Prozent“ abnimmt. Also ausgerechnet diese Fettsäuren, die ganz besonders dafür verantwortlich sind, dass Fisch als äußerst gesundes Nahrungsmittel gilt.
Ist Soja Sondergiftmüll und verursacht Krebs?
Man wird den Verdacht nicht los, darauf käme es schon bald nicht mehr an. Hauptsache, der vegetaristisch zwangsernährte Fisch ist billig und wird ausreichend gekauft. Dann stimmt die Bilanz und das genügt dem Vermarkter. Und der Konsument ist ohnehin auf billig programmiert, wie viele Untersuchungen der letzten Jahre zeigen. „Der deutsche Kunde ist so erzogen, dass jeder Preis, der teurer ist als der Aldi-Preis, zu teuer ist“, erkannte Matthias Queck vom Beratungsunternehmen Planet Retail schon 2010. Soja ist billig. Das liegt vor allem an immer höheren Erträgen, die nicht zuletzt durch gentechnische Manipulationen, einen erhöhten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und chemische Düngung erreicht werden. Aber Soja ist nicht nur billig, sondern hat auch böse Nebenwirkungen. Zugespitzt und durchaus provozierend hat der Publizist und Privatdozent Norbert Knobloch im Weblog „mmnews“ des Wirtschaftsjournalisten Michael Mross über die vermeintliche Wunderpflanze geschrieben: „Soja = Sondergiftmüll“. Im Vorspann zu dem Artikel vom 28. Januar 2012 heißt es zusammenfassend: „Die angeblich ‚gesundheitsfördernden‘ Eigenschaften der Sojabohne sind eine Erfindung und Lüge des monströsen U.S.-Agrobusiness, eine skrupellose Marketing-Strategie der gigantischen Gentech-Industrie (Monsanto & Co.). Soja und die meisten Produkte sind höchst gesundheitsschädigend bis krebsauslösend!“ Knobloch schreibt, diese Tatsachen würden „vertuscht und verschwiegen, Studien-Ergebnisse unterdrückt und gefälscht.“ Der Verzehr von Soja-Produkten verursache Krebs, zerstöre die Knochen, behindere die Verdauung, schädige das Blut, das Hormon-System und das Nerven-System. In dem Beitrag heißt es: „Japaner und alle Asiaten, die regelmäßig Soja-Produkte verzehren, haben eine stark erhöhte Rate an Krebs-Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, der Bauchspeicheldrüse, des Darms und der Leber sowie eine extrem hohe Rate bei Krebs der Schilddrüse.“ Knobloch führt für seine vernichtende Soja-Kritik eine umfangreiche Quellensammlung an. Die Krebsgefahr, die von Soja ausgeht, ist indes schon länger bekannt. Seit mindestens einem Jahrzehnt ist sie auch medizinisch belegt. Professor Dr. Manfred Metzler, Leiter des Instituts für Lebensmittelchemie und Toxikologie der Universität Karlsruhe, fand mit seinem Team heraus, wie gefährlich Soja ist. Die Abbauprodukte der in Soja enthaltenen Phytoöstrogene ähneln demnach „bekannten krebserregenden Stoffen“ und sind selbst „potentiell krebserregend“.
Aluminium in der Soja als Alzheimer-Verursacher?
In einer Buchneuerscheinung nimmt Hans Georg Wagner die extreme Einteilung der Lebensmittel in Gut und Böse aufs Korn, wie sie von Vegetaristen vorgenommen wird. Er schreibt unter dem Titel „Vegetarismus. Irrtum und Heuchelei der Pflanzenesser“, allein schon die Unterteilung in tötenswürdige Pflanzen und schützenswertes tierisches Leben sei unerträglich arrogant und unzulässig. Leben lasse sich nicht teilen. Es stamme alles aus ein und derselben Wurzel, mit der vor über drei Milliarden Jahren die Evolution begonnen habe. Wagner stellt die Frage, weshalb Vegetaristen glaubten sich anmaßen zu können, sie seien Herr über dieses Leben und sich damit gebärden als wären sie Gott. Diese Attitüde erinnere fatal an Apartheid und Selektionsrampe. (Eine ausführliche Rezension finden Sie hier) Das Buch ist über den Buchhandel erhältlich oder portofrei direkt beim Verlag unter http://bit.ly/YoOJsY . Im Schlusskapitel „Sie verbreiten Irrtum und Heuchelei“ heißt es: „Gute Sojapflanze, lieber Salat, brave Yamswurzel – böser Fisch, böses Fleisch. So einfach ist die Welt? Pflanzliches ist gesund, Tierisches ungesund? Es ist schon fast tragisch, zu welchen Irrtümern eine solche Einteilung der Natur in Gut und Böse führen kann. Wenn es zum Beispiel stimmt, dass Aluminium Alzheimer begünstigt, wie eine neue Studie ergibt (Welt 2013), dann sind Sojakonsumenten wirklich zu bedauern. Gerade Sojaprodukte enthalten hohe Konzentrationen von Aluminium. Unverarbeitetes Fleisch dagegen ist weitgehend frei davon.“
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