Bluthochdruck: Symptome auf die Sie achten sollten
Letzte Änderung: 27.04.2020
Bluthochdruck-Symptome sind im Winter besonders zu spüren. Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur grippale Infekte, Schnupfen und Noroviren mit sich, sondern kann auch den Blutdruck gefährlich in die Höhe treiben. Messen Sie daher täglich den Blutdruck und achten sie auf die Anzeichen Ihres Körpers, die Bluthochdruck anzeigen.
Ist Ihr Teint auffallend rot? Wird Ihnen aus unerklärlichen Gründen immer mal wieder schwindlig? Geschieht dies zu unterschiedlichen Tageszeiten, ohne dass sie unter Stress oder besonderen Leistungsanforderungen stehen? Sind sie unruhig und nervös? Leiden Sie unter Schlafstörungen? - Für all diese Beschwerden könnte ein krankhaft erhöhter Blutdruck (medizinisch Hypertonie) verantwortlich sein. Es sind klassische Bluthochdruck-Symptome.
In der kalten Jahreszeit sind Bluthochdruckpatienten besonders gefährdet. Wenn die Außentemperatur unter minus vier Grad Celsius absinkt, verdoppelt sich zum Beispiel die Gefahr eines Herzinfarkts für Bluthochdruckpatienten. Bei plötzlich einsetzender Kälte verkrampfen sich die Herzkranzgefäße, und das kann zum Infarkt führen. Sie sollten daher frühzeitig auf Bluthochdruck-Symptome reagieren und den Blutdruck senken.
Patienten mit Bluthochdruck sollten deshalb bei Frost ungewohnte Anstrengungen im Freien vermeiden. Schon mancher ist in der Frische eines klaren Wintermorgens plötzlich beim Schneeschaufeln umgekippt, weil er die Symptome für Bluthochdruck zu spät erkannt hat. Auch Tauchbäder im eiskalten Wasser zwischen zwei Saunagängen können für Bluthochdruckpatienten übel enden.
Symptome für Bluthochdruck können Nervosität und Kurzatmigkeit sein
Viele Bluthochdruckpatienten sind nervös und kurzatmig
Bluthochdruck ist eine völlig unterschätzte tödliche Gefahr. Dieser Killer hat fünfzig Prozent aller Toten auf dem Gewissen – weit mehr als Aids und Krebs zusammen. Bluthochdruck ist die Volkskrankheit Nummer eins. Manchmal wirken die Bluthochdruck-Symptome relativ harmlos und erwecken gar nicht den Verdacht, dass sich die Killerkrankheit dahinter verbergen könnte. Wer denkt schon bei Müdigkeit an Hypertonie? Aber andauernde körperliche Erschöpfung, das Gefühl häufig fix und alle zu sein, ist nicht selten ein Symptom für Bluthochdruck. Man schafft wenig und ist doch erledigt. Oft macht sich durch die eingeschränkte Leistungsfähigkeit tiefe Niedergeschlagenheit breit, die nicht selten sogar in depressive Phasen mündet. Auch das sind Symptome für Bluthochdruck. Viele Bluthochdruckpatienten sind nervös und kurzatmig. Ihr Motor steht unter Hochdruck, ohne Leistung zu bringen.
Bluthochdruck: Symptome sind Kopfschmerzen, Ohrensausen, Nasenbluten
Unerklärliche Kopfschmerzen, meistens am Morgen, die dann später wieder verschwinden, Schwindelgefühle, Herzklopfen, Herzenge (Angina pectoris), Schweißausbrüche, Atemnot selbst in ruhigen Situationen ohne körperliche Belastung, Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, häufiges Ohrensausen und Nasenbluten, Beklemmungsgefühle, ein tagsüber auftretender und immer wiederkehrender starker Druckkopfschmerz, Sehstörungen, in besonders schlimmen Fällen auch Bewusstseinstrübungen, Krämpfe, Lähmungserscheinungen und Erbrechen: das alles können Symptome für Bluthochdruck sein. Ärzte messen nicht umsonst meist gleich zu Beginn einer Sprechstunde den Blutdruck. Das Ergebnis gibt ihnen wichtige Hinweise darüber, woher Beschwerden im gesamten Organismus kommen könnten, denn Bluthochdruck hat wie gesehen Auswirkungen auf nahezu alle Körperprozesse.
Dass zum Beispiel Nasenbluten und Ohrensausen Bluthochdruck-Symptome sind, liegt daran, dass der Druck in den engsten Blutgefäßen des Körpers am höchsten ist, und diese befinden sich in der Nase und im Ohr. Bei plötzlich auftretenden Sehstörungen liegt ebenfalls der Verdacht auf Hypertonie nahe, wenn nicht bereits Vorerkrankungen bekannt sind. Sogar Ohrensausen oder Pfeifen im Ohr, das Ähnlichkeit mit Tinnitus-Geräuschen hat, könne Symptome für Bluthochdruck sein.
Wie Blutdruck überhaupt entsteht und wodurch er sich erhöht
Was Blutdruck ist und wie er entsteht, ist leicht erklärbar: Das Herz wird nicht umsonst oft als „die Pumpe“ bezeichnet. Es arbeitet tatsächlich wie eine solche. Wenn sich der Muskel des Herzens zusammenzieht, wird das Blut durch die Schlagadern (Arterien) in den Körpers hinausgepumpt, um die Zellen, die Mitochondrien des Organismus mit frischem Sauerstoff aus den Lungen und mit Nährstoffen (Elektronen) zu versorgen. Dabei geschieht in etwa das gleiche wie bei einem Gartenschlauch, in den durch den Leitungsdruck Wasser einströmt: Das enge Gefäß setzt dem Druck einen gewissen Widerstand entgegen. Der Schlauch wird mit „Gewalt“ geweitet, er wird prall, und unverkennbar entsteht ein gewisser Druck in ihm. So auch in den Arterien, wenn das Blut einschießt. Die Pumparbeit des Herzens einerseits und der Gefäßwiderstand in der Arterie andererseits bestimmen den Druck, der insgesamt entsteht: den Blutdruck.
Wodurch dann ein über das normale Maß hinausgehender Bluthochdruck entsteht, ist, obwohl er so weit verbreitet ist, ein bislang nicht völlig gelöstes Rätsel. Es gibt wohl vor allem genetische Gründe, bei manchen liegt es auch am Lebenswandel (Übergewicht, zu wenig Bewegung, Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Stress).
Wenn die Gefäße im Alter unelastisch werden oder sich gar verengen, aus welchen Gründen auch immer, muss trotzdem annährend die gleiche Blutmenge durch, und das erhöht zwangsläufig den Druck.
Wenn das Herz schnell schlägt, bei Anstrengung zum Beispiel oder bei krankhaften Störungen im Herz-Kreislauf-System, wenn der Puls auf 80 oder 90 oder 100 steigt, dann wird mehr Blut heftiger durch die Leitungen gepumpt und gepresst, die Adern treten hervor, es herrscht Überdruck in den Gefäßen.
Wenn dieser Hochdruck andauert, sogar in Ruhephasen, kommt es zu Beschädigungen in den Blutbahnen, es entstehen Ablagerungen in den Arterien und verengen sie dadurch. Der Innendurchmesser der Blutgefäße wird langsam immer geringer, die Gefäßwände werden durch Ablagerungen starrer und poröser. Die abnehmende Elastizität ist dafür verantwortlich, dass sich die Blutgefäße nicht mehr durch Eng- oder Weitstellen den durchaus normalen Schwankungen (Anstrengung – Ruhephase) des Blutflusses anpassen. Dadurch steigt der Druck weiter an. Es entsteht ein Teufelskreis: Da die Gefäße immer enger werden, muss auch das Herz gegen einen ständig wachsenden Widerstand anpumpen.
Warum Bluthochdruck so heimtückisch ist: Er kommt schleichend
Die hier beschriebenen Symptome, die auf Bluthochdruck hindeuten, müssen keinesfalls alle zusammen auftreten. Auch wenn nur ein solches Anzeichen bemerkt wird und damit ein gewisser Verdacht besteht, sollte zur Sicherheit ein Arzt aufgesucht werden. Die Kopfschmerztablette darf immer nur eine kurzzeitige Maßnahme sein.
Bluthochdruck entsteht auch nicht schlagartig. Er kommt in aller Regel langsam, schleichend. Das macht Bluthochdruck äußerst heimtückisch. Bluthochdruckpatienten haben sich längst an ihn gewöhnt, wenn er plötzlich zuschlägt.
Erst nach einiger Zeit, meist erst nach Jahren, treten fühlbare Beeinträchtigungen auf. Die Nieren beginnen Eiweiß auszuscheiden, das Herz wird überlastet, die Gefäße platzen und es kommt zum Schlaganfall. Bluthochdruck wird nicht umsonst als „lautloser Mörder“ bezeichnet oder als Zeitbombe im Körper.
Wenn noch rechtzeitig eine dauerhafte Blutdruckabsenkung auf Normalwerte gelingt, können bereits aufgetretene Schäden bis zu einem gewissen Grad zurückgehen oder zumindest gestoppt werden. So beispielsweise die krankhafte Eiweißausscheidung der Nieren (erhöhte Albuminwerte im Urin). Wird die beginnende Erkrankung nicht gestoppt, kommt es zu schweren Nierenschäden, an deren Ende dann die Dialyse droht, die Blutwäsche mehrmals pro Woche.
Hypertonie verkürzt nicht nur das Leben, das ist nur ein Teil der schlimmen Wahrheit. Dazu kommt, dass dieses Leben dadurch auch schwer beeinträchtigt sein kann. Bluthochdruck „verkürzt die gesunde Lebensspanne eines Menschen um rund ein Drittel“, wie die österreichischen Blutdruckexperten herausgefunden haben. Das heißt, dass von dem ohnehin kürzeren Leben eines Hochdruckpatienten ein großer Teil von Krankheiten geprägt ist, von Einschränkungen und Siechtum.
Wie Blutdruckmessung durchgeführt wird
Den Blutdruck kann man messen. Dazu gibt es Geräte, die mit Hilfe von Druckmanschetten auf einfache Weise die Pumpvorgänge in den Adern registrierbar machen. Dabei werden zwei Werte ermittelt. Einmal der „obere“ oder „systolische“ Druck. Er hat seinen Namen von der Herz-Systole oder dem Systolikum. Das ist die Phase, in der das Blut mit dem arteriellen Pumpdruck des Herzens in den Kreislauf hinaus gedrückt wird. Meistens wird dieser Druck an der Schlagader des Oberarmes kurz über der Ellenbogenbeuge gemessen.
Das Messgerät besteht aus einer aufblasbaren Gummimanschette, die mit einem nicht dehnbaren Stoffmantel umgeben ist. Mit ihrer Hilfe wird durch Aufblasen mit einem kleinen Gummiballon der Blutstrom kurz abgedrückt, also unterbrochen. Der Manschettendruck wird nun langsam abgelassen. Der sich zusammenziehende Herzmuskel kann ab einem bestimmten Manschettendruck wieder Blut durch die Arterie pressen. Mit seinem Stethoskop hört der Arzt in der Ellenbogenbeuge die dabei entstehenden Strömungsgeräusche ab. Der Augenblick, in dem sie einsetzen, ist die Phase des höchsten Drucks. Es ist der obere, der systolische Wert. Diesen kann der Arzt auf dem angeschlossenen Manometer ablesen. Elektronische Messgeräte für den Hausgebrauch zeigen diese Vorgänge auf dem Display und speichern sie auch für eine laufende Überwachung der Veränderungen.
Neben diesem oberen oder systolischen Druck entsteht - sozusagen am Ende des Pumpvorganges – der untere oder diastolische Wert. In dieser Phase, der Diastole, entspannt sich der Herzmuskel und die zuvor zusammengepressten Herzkammern erweitern sich wieder. Sie lassen nun das Blut aus dem Körper zurückströmen. Die Geräusche in der Arterie hören auf. Der Druck, der jetzt noch herrscht, ist der unterste Wert, der innerhalb des Gefäßsystems unseres Blutkreislaufes herrscht.
Was bei der Messung zu beachten ist
Mit modernen handelsüblichen Geräten kann von jedermann eine Selbstmessung des Blutdrucks durchgeführt werden. Auf den digitalisierten Anzeigen können in der Regel die Pulsfrequenz, sowie die beiden Blutdruckwerte abgelesen werden. Ein eigenes Blutdruckmessgerät hat den Vorteil, dass man jederzeit kontrollieren kann, wie sich ein Wert beispielsweise unter bestimmten Bedingungen oder zu bestimmten Zeiten entwickelt.
Wichtig ist, dass die Blutdruckmanschette richtig angelegt wird. Der Oberarm darf nicht durch Kleidungsstücke (eng aufgekrempelte Hemdsärmel z.B.) abgeschnürt werden. Die Messung soll in Höhe des Herzens erfolgen. Das ist im Allgemeinen dann der Fall, wenn der Arm locker vor dem Körper auf der Tischplatte liegt. Eine zu hohe oder zu tiefe Stellung des Armes verfälscht den gemessenen Druck.
Vor der Messung sollte eine kurze Ruhepause eingehalten werden. Dieses Durchatmen vor der Blutdruckbestimmung ist wichtig, um den Wert nicht zu verfälschen.
Wer seinen Blutdruck selbst misst, sollte dies auch abwechselnd an beiden Oberarmen tun. Dabei lässt sich feststellen, in welchem der beiden meistens ein höherer Druck herrscht. Diese Asymmetrie ist normal. Sobald man herausgefunden hat, auf welcher Seite im Allgemeinen der höhere Druck herrscht, sollte man immer dort seine Messung vornehmen.
Normgrößen für einen gesunden Blutdruck
Der obere oder systolische Blutdruckwert eines gesunden Menschen beträgt in Ruhe und in normaler psychischer Verfassung zwischen 120 und 130, der untere oder diastolische Messwert zwischen 80 und 85. Man spricht dann von einem Blutdruck von „120 zu 80“ oder „130 zu 85“. Geschrieben wird dies 120/80 bzw. 130/85.
Bei krankhaftem Bluthochdruck hingegen sind diese Werte dauerhaft erhöht. Wenn mit der beschriebenen Blutdruckmanschette am Oberarm eines Erwachsenen wiederholt Werte von über 130/85 oder gar 140/90 und höher gemessen werden, liegt nach internationaler Übereinkunft ein zu hoher Blutdruck vor, eine arterielle Hypertonie.
Ein Anstieg des Blutdrucks auf Werte über 180 systolisch und 100 diastolisch muss sehr ernst genommen werden. Werte über 230/120 können bereits akut lebensbedrohlich werden, weil hier besonders vorgeschädigte Gefäßwände leicht einreißen und es zu gefährlichen Blutungen zum Beispiel im Gehirn kommen kann.
Angegeben wird der Blutdruck in „Millimeter Quecksilbersäule“ (mmHg). Lesen Sie dazu in der Rubrik Medizin-Wissen: Was ist mmHg?
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